Die Aussagen in der Bibel haben uns motiviert. Jawohl, es ist wirklich möglich auf einem
Handwebstuhl ein Hemd zu weben. Nimmt man das gewebte Stück aus dem Webstuhl,
so sind nur einige Fäden abzuschneiden und es ist vollständig fertig.
Mit Ärmeln und Halsausschnitt.
Der ERBA-Verein hat von H.Wendlinger als unentgeltliche
Leihgabe eine komplette Handweberei bekommen.
* Spinngeräte, Bandwebstühle, Schaftwebstühle,
Schaftmaschinen-Webstühle, Lochkartenschlagmaschine,
Jacquardwebstühle, Schärrahmen, und viele weitere kleine
Gerätschaften.
Der Verein sorgt für die passenden Räumlichkeiten.
Herr Wendlinger gibt sein Fachwissen in Theorie und Praxis weiter.
Die Jacquardmaschine ist 1804 von dem Franzosen JACQUARD erfunden worden.
In unserem Museum ist ein ca. 100 Jahre alter Handwebstuhl mit einer Jacquardmaschine
aus Holz in Aktion. Beim Weben müssen ein Teil der Kettfäden gehoben werden, der Rest
bleibt in der Ausgangsstellung, oder er wird gesenkt (bei Kontermarschwebstühlen).
Bei der Schaftweberei werden die gleichbindenden Kettfäden in denselben Schaft eingezogen.
Die Anzahl der Schäfte ist u.a. auch wegen Platzmangel im Webstuhl begrenzt.
Bei der Jacquardweberei werden einzelne Kettfäden angesteuert. In der Jacquard-Handweberei
werden meistens 200-er oder 400-er Maschinen genommen. Um ein breites Gewebe weben
zu können, werden die Musterrapporte durch die “Harnischvorrichtung” vervielfältigt.
Der einzelne Musterrapport kann z.B. 200 oder 400 Kettfäden breit sein. Jeder dieser Fäden
kann unanhängig von den anderen gehoben / gesenkt werden. Über ein sehr ausgeklügeltes
mechanisch ablaufendes Lochkartensystem ist der Webstuhl mittels nur eines Trittes zu bedienen.
Auf die Schaftweberei übertragen würde das bedeuten, dass man 200 bzw. 400 Schäfte
im Webstuhl haben müßte. Wenn jeder Schaft nur 1 cm Stärke hätte, wären das
200cm bzw. 400cm an Platzbedarf. Also unmöglich!
Die Mehrzahl aller Gewebe werden auf SCHAFT-Webstühlen hergestellt.
Ein Schaft besteht aus einem Rahmengestell in dem die Litzen mit
Ösen befestigt sind. Durch die Ösen werden die Kettfäden gefädelt.
Je mehr Schäfte in einem Webstuhl vorhanden sind, desto kompliziertere
Muster (Bindungen) können darauf gewoben werden.
In der Handweberei nimmt man bis zu 12 Schäfte (auch 24 sind möglich).
Mittels aufwändiger Verschnürung der Schäfte zu den Tritten wird der
Schaftwebstuhl sozusagen “programmiert”.
Einen Schaftwebstuhl mit 12 Tritten zu bewegen setzt eine lange Lehr- und
Übzeit voraus.
Das Bandweben ist eine uralte Technik.
Die Bandgewebe sind schmale, oder sehr schmale Gewebe,
meist in Leinwandbindung, aber auch in Hohlgewebebindung.
Mit, z.B. 4-Loch Plättchen können sogar “Schnurbindungen”
(Dreherbindung) hergestellt werden. Mit dieser Technik können
sehr komplizierte Figuren oder Schriften gewebt werden.
Früher webte man auf Bandwebstühlen Schnursenkel,
Gurte, usw. und sogar Feuerwehrschläuche (Hohlgewebe)
wurden darauf hergestellt.
1.) Spinnen mit dem SPINN-Stöckchen
2.) Spinnen mit dem SPINN-Wirtel oder KUNKEL
3.) Spinnen mit dem Tret-SPINNRAD
Dieser Jacquard-Handwebstuhl ist ca. 100 Jahre alt. Er stammt aus Bruneck (Südtirol),
wo Ausbildungsmeister Hermann Wendlinger die Kunsthandweber-Ausbildung
machte (Kunsthandweberei F. Ulbrich). =1981 wurde dieser Webstuhl
von H. Wendlinger in seiner “ HANDWEBEREI+Lehrwerkstätte Wangen “
für Lehrzwecke aufgebaut, neu galliert und in Betrieb gesetzt. Von 2003 bis 2009
hatte die Nachfolgewerkstatt in Kißlegg diesen Webstuhl in Betrieb. Im Sommer
2013 kaufte H.Wendlinger den Webstuhl und baute ihn für den
“Förderverein ERBA-Museum” im Spinnereigebäude-1 in der
“Textilfabrik ERBA Wangen” auf, um für die 150-Jahr-Feier Webvorführungen
zu machen.
diese Frau
aus Augsburg
hat was
geniales
in die Welt
gesetzt!
DANKE DANKE
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Bereichen, bitte anklicken
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(bitte warten, bis der Film geladen ist! )
Das Webmuster (Patrone) wird auf Patronenpapier (kl. Karopapier) mit Bindungen gezeichnet.
Von dieser Patrone werden auf der Kartenschlagmaschine die Lochkarten gestanzt (geschlagen).
Die Jacquardmaschine übersetzt die Löcher in der Lochkarte auf die Harnsich/Hebeschnüre, die die
entsprechenden Kettfäden hoch ziehen. Der Rest der Kettfäden bleibt in der unteren Ausgangs-
stellung. Dadurch wird das Webfach gebildet. Durch diesen “Webfach-Tunnel” wird das Webschiffchen
mit der Schußgarnspule “durch geschossen”. Durch die Gewebe-Bindungen entsteht dann das Gewebe (Stoff).
Ein Gewebe besteht mindestens aus einem Kett- und einem Schußsystem. Das rechtwinkelige Verkreuzen von den Kett- und
Schußfäden ergibt ein Gewebe. Die Art der Verkreuzungen nennt man “Bindung”. Es gibt drei Grundbindungen. Sie lauten
“Leinwandbindung”, “Köperbindung” und “Atlasbindung”. Von den drei Grundbindungen können unzählig viele Kombinationen
und Ableitungen erstellt werden. Besonders in der Jacquardweberei ist das üblich, weil auch figürliche Muster gewebt werden können.
Das Schären von Webketten setzt viel Erfahrung voraus. Auf dem Schärrahmen werden zum einen alle Kettfäden auf
die gleiche Länge gebracht und systematisch nebeneinder aufgereiht. Der Umfang des Schärrahmen
und die Anzahl der Umdrehungen ergibt die Länge der Webkette. Durch das sogenannte
Fadenkreuz (oben) und das Gangkreuz (unten) wird die Ordnung der Fäden hergestellt.
Alle Fäden sind dann in “Reih und Glied” unverwechselbar nebeneinander angereiht.
Wenn die Webkette vom Schärrahmen abgezopft/abgekettelt wird, sieht sie wie eine Kette aus.
Deshalb werden die Längsfäden im Webstuhl (im Gewebe) auch Kette bzw. Kettfäden genannt.
Der Schärrahmen ist ein drehbares Holzgestell, auf dem die Fäden “aufgeschärt” werden.
Schären bedeutet scharen, parallel aneinanderreihen.
Dieser Arbeitsprozess hat nichts mit einer Schere zu tun!
Webermeister Hermann Wendlinger entwickelte und baute Schaftmaschinen, bei der keine
Abtastnadeln mit Federn mehr gebraucht werden und auch keine Lochkartenschlagmaschine
benötigt wird, weil das Webmuster durch ein Steckverfahren “programmiert” wird.
Die verschiedenen Filme zeigen die Prototypen in Aktion
Alle Aufnahmen wurden während der
150-Jahre-Feier
“ERBA-Textilfabrik Wangen”
=1863 - 2013=”
aufgenommen.
Der Teilabschnitt über das Spinnen kann
entweder als Film oder als PDF-Datei
angeschaut werden.
Das gesamte Heft “SPINNSTUBE 1976”
kann als PDF-Datei herunter
geladen werden.
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verschiedene Aktivitäten und
Einrichtungen
in
Wangen im Allgäu.
© erstellt von Hermann Wendlinger (#4_12.082017) === Fotos+Videos: Hermann Wendlinger
===
Literatur
1500- STELLWÄNDE Ausstellung 21.09. bis 09.10.2013
2000- SPINNEN mit dem Spinnstöckchen, Spinnwirtel und Spinnrad
3000- BANDWEBEN mit Rispenkamm oder Vierloch-Plättchen
5000- KETTE schären, bäumen und anknoten
4000a- SCHAFTMASCHINE (Eigenbau Hermann Wendlinger)
5000a- KETTE + SCHUSS
6000- LOCHKARTEN schlagen und schnüren
(Webpatronen für Jacquardwebstühle)
7000- JACQUARDWEBEN auf einem 100 Jahre alten Jacquard-Handwebstuhl
7000a- JACQUARDWEBSTUHL wird angeliefert und aufgebaut
8000- DATENBLÄTTER der Spinn- und Webgeräte
4000- SCHAFTWEBEN auf einem Flachwebstuhl oder Hochwebstuhl
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9000 - JESUS - Hemd (nahtlos gewebt laut Bibelaussage)
9500- Wangen im Allgäu Aktivitäten im Umkreis der Stadt