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Ein Gewebe ist ein rechtwinkeliges Verkreuzen von Kett- und Schußfäden.
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1500 - Stellwände 2000 - Spinnen 3000 - Bandweben 4000 - Schaftweben 4000a - Schaftmaschine 5000 - Kette schären 5000a - Kette + Schuß 6000 - Lochkarten 7000 - Jacquardweben 7000a - Jacquard Aufbau 8000 - Datenblätter 9000 - "JESUS"-Hemd 9500 - Wangen i.Allg.Umgebungsaktivitäten
1500 - Stellwände 2000 - Spinnen 3000 - Bandweben 4000 - Schaftweben 4000a - Schaftmaschine 5000 - Kette schären 5000a - Kette + Schuß 6000 - Lochkarten 7000 - Jacquardweben 7000a - Jacquard Aufbau 8 000 - Datenblätter 9000 - "JESUS" - Hemd 9500 - Wangen i.Allg. Umgebungsaktivitäten
1500 - Stellwände
Die Aussagen in der Bibel haben uns motiviert. Jawohl, es ist wirklich möglich auf einem Handwebstuhl ein Hemd zu weben. Nimmt man das gewebte Stück aus dem Webstuhl, so sind nur einige Fäden abzuschneiden und es ist vollständig fertig. Mit Ärmeln und Halsausschnitt.
Der ERBA-Verein hat von H.Wendlinger als unentgeltliche Leihgabe eine komplette Handweberei bekommen. * Spinngeräte, Bandwebstühle, Schaftwebstühle, Schaftmaschinen-Webstühle, Lochkartenschlagmaschine, Jacquardwebstühle, Schärrahmen, und viele weitere kleine Gerätschaften. Der Verein sorgt für die passenden Räumlichkeiten. Herr Wendlinger gibt sein Fachwissen in Theorie und Praxis weiter.
Die Jacquardmaschine ist 1804 von dem Franzosen JACQUARD erfunden worden. In unserem Museum ist ein ca. 100 Jahre alter Handwebstuhl mit einer Jacquardmaschine aus Holz in Aktion. Beim Weben müssen ein Teil der Kettfäden gehoben werden, der Rest bleibt in der Ausgangsstellung, oder er wird gesenkt (bei Kontermarschwebstühlen). Bei der Schaftweberei werden die gleichbindenden Kettfäden in denselben Schaft eingezogen. Die Anzahl der Schäfte ist  u.a.  auch wegen Platzmangel im Webstuhl begrenzt. Bei der Jacquardweberei werden einzelne Kettfäden angesteuert. In der Jacquard-Handweberei werden meistens 200-er oder 400-er Maschinen genommen. Um ein breites Gewebe weben zu können, werden die Musterrapporte durch die “Harnischvorrichtung” vervielfältigt. Der einzelne Musterrapport kann z.B. 200 oder 400 Kettfäden breit sein. Jeder dieser Fäden kann unanhängig von den anderen gehoben / gesenkt werden. Über ein sehr ausgeklügeltes mechanisch ablaufendes Lochkartensystem ist der Webstuhl mittels nur eines Trittes zu bedienen.          Auf die Schaftweberei übertragen würde das bedeuten, dass man 200 bzw. 400 Schäfte im Webstuhl haben müßte. Wenn jeder Schaft nur 1 cm Stärke hätte, wären das 200cm bzw. 400cm  an Platzbedarf.            Also unmöglich!
Die Mehrzahl aller Gewebe werden auf  SCHAFT-Webstühlen hergestellt. Ein Schaft besteht aus einem Rahmengestell in dem die Litzen mit Ösen befestigt sind. Durch die Ösen werden die Kettfäden gefädelt. Je mehr Schäfte in einem Webstuhl vorhanden sind, desto kompliziertere Muster (Bindungen) können darauf gewoben werden. In der Handweberei nimmt man bis zu 12 Schäfte (auch 24 sind möglich). Mittels aufwändiger Verschnürung der Schäfte zu den Tritten wird der Schaftwebstuhl sozusagen “programmiert”. Einen Schaftwebstuhl mit 12 Tritten zu bewegen setzt eine lange Lehr- und Übzeit voraus.
Das Bandweben ist eine uralte Technik. Die Bandgewebe sind schmale, oder sehr schmale Gewebe, meist in Leinwandbindung, aber auch in Hohlgewebebindung. Mit, z.B. 4-Loch Plättchen können sogar “Schnurbindungen” (Dreherbindung) hergestellt werden. Mit dieser Technik können sehr komplizierte Figuren oder Schriften gewebt werden. Früher webte man auf Bandwebstühlen Schnursenkel, Gurte, usw.  und sogar Feuerwehrschläuche (Hohlgewebe) wurden darauf hergestellt.
1.) Spinnen mit dem SPINN-Stöckchen 2.) Spinnen mit dem SPINN-Wirtel oder KUNKEL 3.) Spinnen mit dem  Tret-SPINNRAD
Dieser Jacquard-Handwebstuhl ist ca. 100 Jahre alt. Er stammt aus Bruneck (Südtirol), wo Ausbildungsmeister Hermann Wendlinger die Kunsthandweber-Ausbildung machte (Kunsthandweberei F. Ulbrich).  =1981 wurde dieser Webstuhl von H. Wendlinger in seiner “ HANDWEBEREI+Lehrwerkstätte Wangen “ für Lehrzwecke aufgebaut, neu galliert und in Betrieb gesetzt. Von 2003 bis 2009 hatte die Nachfolgewerkstatt in Kißlegg diesen Webstuhl in Betrieb. Im Sommer 2013 kaufte H.Wendlinger den Webstuhl und baute ihn für den “Förderverein ERBA-Museum” im Spinnereigebäude-1 in der “Textilfabrik ERBA Wangen” auf, um für die 150-Jahr-Feier Webvorführungen zu machen.
diese Frau aus Augsburg hat was geniales in die Welt gesetzt! DANKE  DANKE
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Das Webmuster (Patrone) wird auf Patronenpapier (kl. Karopapier) mit Bindungen gezeichnet. Von dieser Patrone werden auf der Kartenschlagmaschine die Lochkarten gestanzt (geschlagen). Die Jacquardmaschine übersetzt die Löcher in der Lochkarte auf die Harnsich/Hebeschnüre, die die entsprechenden Kettfäden hoch ziehen. Der Rest der Kettfäden bleibt in der unteren Ausgangs- stellung. Dadurch wird das Webfach gebildet. Durch diesen “Webfach-Tunnel” wird das Webschiffchen mit der Schußgarnspule “durch geschossen”. Durch die Gewebe-Bindungen entsteht dann das Gewebe (Stoff).
Ein Gewebe besteht mindestens aus einem Kett- und einem Schußsystem. Das rechtwinkelige Verkreuzen von den Kett- und Schußfäden ergibt ein Gewebe. Die Art der Verkreuzungen nennt man “Bindung”. Es gibt drei Grundbindungen. Sie lauten “Leinwandbindung”, “Köperbindung” und “Atlasbindung”. Von den drei Grundbindungen können unzählig viele Kombinationen und Ableitungen erstellt werden. Besonders in der Jacquardweberei ist das üblich, weil auch figürliche Muster gewebt werden können.
Das Schären von Webketten setzt viel Erfahrung voraus. Auf dem Schärrahmen werden zum einen alle Kettfäden auf die gleiche Länge gebracht und systematisch nebeneinder aufgereiht. Der Umfang des Schärrahmen und die Anzahl der Umdrehungen ergibt die Länge der Webkette. Durch das sogenannte Fadenkreuz (oben) und das Gangkreuz (unten) wird die Ordnung der Fäden hergestellt. Alle Fäden sind dann in “Reih und Glied” unverwechselbar nebeneinander angereiht. Wenn die Webkette vom Schärrahmen abgezopft/abgekettelt wird, sieht sie wie eine Kette aus. Deshalb werden die Längsfäden im Webstuhl (im Gewebe) auch Kette bzw. Kettfäden genannt. Der Schärrahmen ist ein drehbares Holzgestell, auf dem die Fäden “aufgeschärt” werden. Schären bedeutet scharen, parallel aneinanderreihen. Dieser Arbeitsprozess hat nichts mit einer Schere zu tun!
Webermeister Hermann Wendlinger entwickelte und baute Schaftmaschinen, bei der keine Abtastnadeln mit Federn mehr gebraucht werden und auch keine Lochkartenschlagmaschine benötigt wird, weil das Webmuster durch ein Steckverfahren “programmiert”  wird. Die verschiedenen Filme zeigen die Prototypen in Aktion
Alle Aufnahmen wurden während der 150-Jahre-Feier   “ERBA-Textilfabrik Wangen”  =1863 - 2013=”   aufgenommen.
Der Teilabschnitt über das Spinnen kann entweder als Film oder als PDF-Datei angeschaut werden.
Das gesamte Heft “SPINNSTUBE 1976” kann als PDF-Datei herunter geladen werden.
Sie können alle Filme auf YouTube sehen.  Suchbegriff eingeben=  spinnen-weben-erleben . oder direkt diesen Link antippen: http://www.youtube.com/results?search_query=spinnen-weben-erleben&sm=3
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verschiedene Aktivitäten und Einrichtungen in Wangen im Allgäu.
© erstellt von Hermann Wendlinger (#4_12.082017)   ===   Fotos+Videos: Hermann Wendlinger   ===
Literatur
1500- STELLWÄNDE  Ausstellung   21.09.  bis  09.10.2013                                                    
2000- SPINNEN mit dem Spinnstöckchen, Spinnwirtel und Spinnrad                                                   
3000- BANDWEBEN   mit Rispenkamm oder Vierloch-Plättchen                                                   
5000- KETTE   schären, bäumen und anknoten                                                   
4000a-  SCHAFTMASCHINE      (Eigenbau  Hermann Wendlinger)                                                  
5000a- KETTE + SCHUSS                                                   
6000- LOCHKARTEN   schlagen und schnüren                                      (Webpatronen für Jacquardwebstühle)                                                   
7000- JACQUARDWEBEN  auf einem 100 Jahre alten Jacquard-Handwebstuhl                                                   
7700a-DiaJacquardAufbau
7000a- JACQUARDWEBSTUHL   wird angeliefert und aufgebaut                                                   
8000- DATENBLÄTTER  der Spinn- und Webgeräte                                            
4000-  SCHAFTWEBEN   auf einem Flachwebstuhl   oder  Hochwebstuhl                                                  
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9000 - JESUS - Hemd             (nahtlos gewebt laut Bibelaussage)
9500- Wangen im Allgäu        Aktivitäten im Umkreis der Stadt                                             
Jacquardweben+spinnen+weben KUHAtex-Weberei-Verein Wangen im Allgäu