Die Jacquardmaschine ist 1804 von dem Franzosen JACQUARD erfunden worden.In unserem Museum ist ein ca. 100 Jahre alter Handwebstuhl mit einer Jacquardmaschine aus Holz in Aktion. Beim Weben müssen ein Teil der Kettfäden gehoben werden, der Rest bleibt in der Ausgangsstellung, oder er wird gesenkt (bei Kontermarschwebstühlen).Bei der Schaftweberei werden die gleichbindenden Kettfäden in denselben Schaft eingezogen. Die Anzahl der Schäfte ist u.a. auch wegen Platzmangel im Webstuhl begrenzt.Bei der Jacquardweberei werden einzelne Kettfäden angesteuert. In der Jacquard-Handwebereiwerden meistens 200-er oder 400-er Maschinen genommen. Um ein breites Gewebe webenzu können, werden die Musterrapporte durch die “Harnischvorrichtung” vervielfältigt.Der einzelne Musterrapport kann z.B. 200 oder 400 Kettfäden breit sein. Jeder dieser Fäden kann unanhängig von den anderen gehoben / gesenkt werden. Über ein sehr ausgeklügeltes mechanisch ablaufendes Lochkartensystem ist der Webstuhl mittels nur eines Trittes zu bedienen. Auf die Schaftweberei übertragen würde das bedeuten, dass man 200 bzw. 400 Schäfteim Webstuhl haben müßte. Wenn jeder Schaft nur 1 cm Stärke hätte, wären das200cm bzw. 400cm an Platzbedarf. Also unmöglich!